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Aufatmen bei Mannheimer Eltern – 650 neue Kita-Plätze in diesen Stadtteilen geplant

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Von: Peter Kiefer

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Mannheim - Die alarmierende Situation in Sachen freie Kita-Plätze und Fachkräftemangel – jetzt soll etwas geschehen. Welche drei Stadtteile zunächst davon profitieren:

Gute Nachricht für viele Eltern in Mannheim: Die Stadt hat sich vorgenommen, jede Menge zusätzliche Kinderbetreuungsplätze zu schaffen. Dies hat sich der Ausschuss für Bildung und Gesundheit sowie Jugendhilfeausschuss zumindest am Donnerstag (20. April) auf die Fahnen geschrieben.

Kita-Engpass in Mannheim – „Ausbau und die Personalgewinnung für KiTas voranzubringen“

Dazu gehört nicht nur der Ausbau an Plätzen, die wichtigste Aufgabe dabei ist die Gewinnung und Bindung von zusätzlichen pädagogischen Fachkräften. „Unsere Aufgabe ist es, den Ausbau und die Personalgewinnung für KiTas parallel voranzubringen, beides muss Hand in Hand gehen,“ hebt Bildungsbürgermeister Dirk Grunert (Grüne) hervor. „Die größte Herausforderung ist aber eindeutig die Gewinnung von Fachpersonal!“ Zurzeit können in Mannheim rund 50 Stellen alleine in städtischen KiTas aufgrund des Fachkräftemangels nicht besetzt werden.

Die Ermöglichung der Rückkehr von Fachkräften aus der Elternzeit kann einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der Personalsituation in den Kindertageseinrichtungen leisten. Wichtigster Faktor für eine baldige Rückkehr aus der Elternzeit ist die Verfügbarkeit eines Betreuungsplatzes für das eigene Kind. Durch die vorrangige Vergabe von Betreuungsplätzen an Kinder von pädagogischen Fachkräften aus Mannheimer Kinderbetreuungseinrichtungen kann eine schnelle Rückkehr in den Beruf ermöglicht und damit notwendiges Personal für den weiteren Ausbau von Betreuungsplätzen gewonnen werden.

Bedarf an rund 40 Betreuungsplätzen pro Jahr in Mannheim

Insgesamt wird ein Bedarf von rund 40 Betreuungsplätzen pro Jahr und damit eine entsprechende Gewinnung von Fachkräften prognostiziert. Für einen an das Kind einer aktiv im Dienst befindlichen pädagogischen Fachkraft vergebenen Betreuungsplatz können rechnerisch mehrere rechtsanspruchserfüllende Plätze gesichert bzw. geschaffen werden. Dies reduziert somit die Anzahl an unversorgten Kinder innerhalb der Stadt Mannheim.
 
Das Angebot erstreckt sich auf pädagogische Fachkräfte aller Träger, die Betreuungsplätze in Kindertagesstätten in Mannheim vorhalten, sowie auf Angebote der Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen im U3-Bereich. Voraussetzung für die vorrangige Vergabe eines Betreuungsplatzes ist, dass nachweislich keine andere Betreuungsmöglichkeit für das Kind besteht und dessen Erziehungsberechtigte dadurch an der Ausübung einer Betreuungstätigkeit gehindert ist.

Das Angebot soll zum neuen Kindergartenjahr 2023/24 in Mannheim starten. Der Jugendhilfeausschuss hat die vorrangige Vergabe von Betreuungsplätzen für Kinder von pädagogischen Fachkräften einstimmig empfohlen. Die Landesregierung erlaubt zudem künftig größere Kita-Gruppen pro Erzieherin in Baden-Württemberg.

Standortkonzeption zum Ausbau der vorschulischen Kinderbetreuung im Stadtbezirk Friedrichsfeld, Vogelstang und Neckarau

Um das Ziel eines bedarfsgerechten Angebots an Betreuungsplätzen schnellstmöglich zu erreichen, wird das Tempo für den weiteren KiTa-Ausbau konsequent hochgehalten. In drei Mannheimer Stadtbezirken sind aktuell Standortuntersuchungen durchgeführt worden, um Optionen für zusätzliche Betreuungsplätze zu prüfen. Für Friedrichsfeld, Vogelstang und Neckarau wurden nun die neuen Standortkonzeptionen vorgestellt und im Ausschuss einstimmig empfohlen.

Insgesamt sollen in den drei Stadtbezirken 650 neue KiTa-Plätze entstehen. Der Krippen-Ausbau steht dabei im Vordergrund. Die Nachfrage an Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren ist bei den Familien in Mannheim in den vergangenen Jahren besonders stark gestiegen. Das Ziel ist deshalb, die Kapazitäten im Krippenbereich bis 2030 in den Stadtteilen annähernd zu verdoppeln.

In Friedrichsfeld sollen im Rahmen der Standortkonzeption insgesamt zwei Projekte in Realisierung gebracht werden. In Vogelstang werden zwei Ausbau-Projekte weiterverfolgt und in Neckarau sollen an sieben neuen Standorten die Betreuungskapazitäten ausgebaut werden. Nach Umsetzung der Ausbauprojekte ist in den Stadtbezirken Friedrichsfeld, Vogelstang und Neckarau voraussichtlich ein bedarfsgerechtes Angebot vorhanden.

Quartiersbezogene Integrationsangebote für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund im Vorschulalter und deren Eltern

Die Fachbereiche Tageseinrichtungen für Kinder sowie Jugendamt und Gesundheitsamt haben in der Akutphase des Ankommens ukrainischer Geflüchteter niedrigschwellige Angebote unter gemeinnütziger Trägerschaft implementiert. Die Angebote mit dem Arbeitstitel „Spielgruppen“ richteten sich an Kinder im Alter von primär 3 bis 6 Jahren aller Nationalitäten.

Das Konzept wurde zur erweiterten Angebotsform des quartierbezogenen Integrationsprojektes weiterentwickelt mit Erweiterung der Zielgruppe sowie inhaltlicher Öffnung der Angebote. Entsprechende Gruppenangebote in der Trägerschaft von kirchlichen und gemeinnützigen Trägern gibt es bereits in den Stadtteilen Neckarau, Neckarstadt-Ost, Franklin, Columbus, Innenstadt/Jungbusch und Seckenheim. Nach dem Integrationsausschuss (Ende März) spricht sich nun auch der Jugendhilfeausschuss einstimmig für die Förderung der Angebote aus. Die finale Entscheidung fällt der Gemeinderat.

Übrigens soll die Qualität des Kita-Essens in Mannheim deutlich verbessert werden – mit einem höheren Bio-Anteil und mehr Nachhaltigkeit. Die Kosten der Verpflegung steigen dadurch deutlich.

Trägerschaft für mobile Jugendarbeit und Jugendtreff Luzenberg

Die Stadt Mannheim überträgt dem Diakonischen Werk Mannheim ab dem 1. Januar 2024 die Trägerschaft für die offene, mobile Kinder- und Jugendarbeit im Stadtteil Luzenberg sowie für den Jugendtreff Luzenberg nach dessen Eröffnung. Die Inbetriebnahme des Jugendtreffs auf dem Grundstück des Kinderhauses Luzenberg (Eltern-Kind-Zentrum an der Spiegelfabrik/Spiegelstraße) ist aktuell für das erste Quartal 2024 vorgesehen. 

Die Nachwirkungen von Angebots- und Lieferengpässen im Bausektor sind ursächlich für Verzögerungen bei der Fertigstellung der neuen Spinelli-Grundschule. Das Gebäude kann deshalb nicht wie geplant zum Beginn des Schuljahres 2023/24 im September fertiggestellt werden.

Fertigstellung der Spinelli-Grundschule verzögert sich, Interim in Elementary School für ein Schulhalbjahr

Die Verwaltung plant übergangsweise die neu gegründete Ganztagsgrundschule in den bereits als Schule genutzten Räumlichkeiten der früheren Elementary-School auf Franklin anzusiedeln. Die dort bislang untergebrachte Franklin-Grundschule wird bis zum nächsten Schuljahr ihren Neubau beziehen.

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Die freiwerdenden Räume sind für den Schulbetrieb gut ausgestattet und können ohne Umbauarbeiten bezogen werden. Bis der Neubau auf Spinelli an der Dürkheimer Straße voraussichtlich zum zweiten Schulhalbjahr fertiggestellt ist, steht ein Bus für die Beförderungen der Schüler von Spinelli nach Franklin zur Verfügung. (pek mit PM)

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