Stadt Mannheim ordnet Gehwegparken in östlichen Quadraten neu – was jetzt dort gilt
Mannheim - Die Stadt hat die Sanierung der Fahrbahnen in der östlichen Oberstadt genutzt, um dort das Gehwegparken neu zu ordnen. Welche Quadrate davon betroffen sind:
Das sollten Autofahrer in Mannheim wissen: Die Stadt hat die Fahrbahndecke in Teilen der östlichen Oberstadt saniert. So weit, so gut. Jedoch hat man diese Maßnahme genutzt, um gleichzeitig das teils wilde Gehwegparken neu zu ordnen – „für mehr Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum.“
Fahrbahndecke in Mannheimer Quadraten saniert – das wurde gemacht
Mit der sogenannten Dünnschicht-Kaltasphaltsanierung (DSK) hat der Stadtraumservice Mannheim im Sommer 2022 innerhalb kürzester Zeit die Fahrbahndecke eines ganzen Quadranten in der Innenstadt saniert – der östlichen Oberstadt. Durch das Auftragen von etwa einem Zentimeter Kaltasphalt wird die unebene und beschädigte Fahrbahndecke versiegelt, Risse verschlossen und somit vor eintretendem Wasser geschützt.
Der Fahrkomfort wird dadurch deutlich verbessert. Im Vergleich zu einer klassischen Fahrbahnsanierung mit neuem Unterbau und Fahrbahndecke ist dies ein sehr schnelles und kostengünstiges Verfahren aber auch nicht so langlebig.

Auch Straßen in westlicher Unterstadt werden saniert
„Die Stadt Mannheim hat sich das Ziel gesetzt, bis 2024 nahezu alle Straßen der Innenstadt zu sanieren. Im letzten Sommer wurden in nur sieben Wochen rund 3.000 Meter Fahrbahn saniert und mit vorläufiger Markierung versehen. Seit Ende des Jahres 2022 wurden ohne besonderes Eingreifen in den Straßenverkehr auch alle Verkehrszeichen und Pfosten eingebaut sowie bereits stellenweise die finale langlebige Kaltplastik-Markierung aufgetragen“, verkündete die für die Bauausführung zuständige Bürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne).
Gleiches plane man zwischen April und Juni 2023 in der westlichen Unterstadt, um auch den zweiten Innenstadt-Quadranten zu erneuern, kündigt Pretzell an.
Rund die Hälfte der Parkstände in Mannheimer Innenstadt ungeordnet
Die Sanierung hat die Stadt Mannheim zum Anlass genommen, auch das Parken im öffentlichen Raum neu zu ordnen. Bisher wurde bei knapp der Hälfte der in der gesamten Innenstadt zur Verfügung stehenden öffentlichen Parkstände ungeordnet auf dem Gehweg geparkt. Erst Mitte Juli kündigte auch die Stadt Heidelberg an, wildes Gehwegparken nicht mehr zu dulden und härter dagegen vorzugehen.
In der östlichen Oberstadt Mannheims ist dies nach der Kaltasphaltsanierung nun Vergangenheit: Mittels 4.000 Metern Markierungen, neuer Verkehrszeichen und neuer Pfosten ist nun klar ersichtlich, wo Fahrzeuge künftig abgestellt werden können – und wo nicht. Bürgermeisterin Diana Pretzell und Bürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD) haben die Straßenabschnitte nun offiziell eröffnet.
Bürgermeister Eisenhauer: „Neuordnung des ruhenden Verkehrs eine Herausforderung“
„Die Neuordnung des ruhenden Verkehrs im gesamten Stadtgebiet ist eine Herausforderung, da stets im Einzelfall geprüft werden muss, ob im öffentlichen Raum ausreichend Platz für die Parkstände vorhanden ist. Mit den Markierungen ist nun für alle klar zu erkennen, wo Parken erlaubt ist, um Bußgelder wegen Falschparkens zu vermeiden“, erläuterte der für Verkehrsplanung zuständige Eisenhauer.
Der Bürgermeister weiter: „Zudem werden schwächere Verkehrsteilnehmer geschützt: Kreuzungen werden freigehalten, Sichtachsen verbessert und Gehwege in einer Mindestbreite von 1,5 Metern können tatsächlich von Fußgängern und mobilitätseingeschränkten Menschen sowie Personen mit Kinderwagen bequem und sicher genutzt werden. Wir freuen uns, dass nach der östlichen Oberstadt mit der westlichen Unterstadt nun ein weiterer ganzer Innenstadt-Quadrant verkehrssicher umgestaltet wird.“
Sanierte Fahrbahndecke wirkt zunächst sehr dunkel – das ist der Grund
Kurz nach Fertigstellung wurde der neue Fahrbahnbelag von vielen Bürgern als rau und sehr dunkel empfunden. Dies ist tatsächlich ganz normal, denn der Kaltasphalt wird mit regelmäßiger Nutzung durch Befahren glatt und erhält einen typischen Straßen-Grauton. Aus diesem Grund wurde zu Beginn eine temporäre Fahrbahnmarkierung aufgetragen.
Die finale langlebige Kaltplastik-Fahrbahnmarkierung wurde bei der zeitsparenden Sanierungsart erst nach einer Benutzungszeit von circa drei bis vier Wochen aufgetragen. Das DSK-Verfahren ist nicht nur schneller, sondern auch kostengünstiger als herkömmliche Fahrbahndeckensanierungen und sorgt für eine geringere Belastung der gut frequentierten Innenstadt mit ihrem vielfältigen Angebot an Handel, Gastronomie und Gewerbe.

In Mannheim: Parken am Fahrbahnrand und halbseitiges Gehwegparken
In M4/M5 in der östlichen Oberstadt wurde beispielweise deutlich, wie sich die Situation im Straßenverkehr verbessert hat. Während vorher auf beiden Seiten halbseitig auf dem Gehweg geparkt wurde – ohne Rücksicht darauf, ob der Gehweg anschließend nach wie vor breit genug ist oder ob sicherheitsrelevante Bereiche freigehalten werden –, ist nun klar geregelt, wie das Fahrzeug zu stehen hat: Auf der einen Seite am Fahrbahnrand innerhalb der vorgeschriebenen Markierung, sodass eine ausreichende Breite sowohl auf den Gehwegen als auch auf der Straße vorhanden ist.
Auf der anderen Seite ist Parken nicht mehr möglich und wird durch die Beschilderung „Absolutes Haltverbot“ und durch Pfosten verhindert. Die neue Markierung zeigt deutlich auf, wo Straßenräume beispielsweise für den Zugang zu Hydranten oder im Fünf-Meter-Bereich von Kreuzungen freigehalten werden müssen.
Im Straßenzug M5/M6 wurde beidseitig die Markierung und auf der Seite M6 auch die Beschilderung geändert, um das Gehwegparken in diesem Abschnitt zu legalisieren. Die Markierung zeigt an wie weit das Fahrzeug auf dem Gehweg parken darf. Vor der Anpassung wurde in der östlichen Oberstadt bereits auf dem Gehweg geparkt, jedoch ohne eindeutige Beschilderung und maßgebende Markierung. Wer dort künftig außerhalb der vorgeschriebenen Markierung parkt, riskiert ein Bußgeld wegen Falschparkens. Auch die Fahrtrichtung der Einbahnstraßen muss grundsätzlich beim Parken berücksichtigt werden.
Hintergrund für Neuordnung des Gehwegparkens
Da das Verkehrsministerium in allen Städten in Baden-Württemberg angeordnet hat, das Parken auf Gehwegen perspektivisch nicht mehr zu dulden, soll es nur noch dort möglich sein, wo es ausdrücklich ausgewiesen ist. In der Innenstadt ist davon auszugehen, dass dadurch rund 10 Prozent der Parkstände im öffentlichen Straßenraum entfallen. Gleichzeitig stehen in den Quadraten mehr als 7.000 Stellplätze in öffentlichen nutzbaren Parkgaragen zur Verfügung.
Übrigens: Unser MANNHEIM24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert.
Für die Stadtbezirke Innenstadt/Jungbusch, Neckarstadt-West, Schwetzingerstadt/Oststadt, Lindenhof sowie Teile der Neckarstadt-Ost sind die Planungen zur Neuordnung des Straßenrandparkens abgeschlossen, aktuell werden die Planungen für den Bezirk Sandhofen fortgeführt. (pek mit PM)