Streit um Seniorinnen-Tanzgruppe auf BUGA – diese drei Kostüme müssen geändert werden
Mannheim - Der Streit um die Seniorinnen-Tanzgruppe auf der BUGA hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt steht auch fest, welche Kostüme geändert werden müssen. Diese sind es:
- Eine Seniorinnen-Tanzgruppe sollte auf der BUGA23 mit dem Motto „Weltreise“ auftreten.
- Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen.
- Sechs der Kostüme sollten anfänglich verboten werden.
Update vom 19. April, 11:50 Uhr: Der Streit um die Seniorinnen-Tanzgruppe auf der BUGA hatte bundesweit Wellen geschlagen. Den Damen waren bestimmte Kostüme zunächst untersagt. Jetzt steht auch fest, welche Kostüme noch geändert werden müssen. Nach Angaben des Mannheimer Morgen beträfe dies die Mexikaner, die Ägypter und die Kimonos. Laut Angaben der Zeitung dürften keine Sombreros, keine ägyptischen Zierborten und keine schwarzen Perücken zum Kimono getragen werden.
Auf diese konkreten Änderungen hätten sich die Mannheimer Arbeiterwohlfahrt und die Veranstaltungsleitung der BUGA23 verständigt. Der Mannheimer Migrationsbeirat hätte noch Kritik an den Verkleidungen geäußert. Der Beirat ist der Meinung, dass der Auftritt kulturelle und religiöse Symbole zur Unterhaltung ausschlachten würde. Das geht aus dem Bericht des MM hervor.
Nach der beschlossenen Verlegung der Tanz-Show des Awo-Balletts auf die BUGA-Hauptbühne stünden noch keine neuen Termine fest.
Einigung im Kostüm-Eklat: Tanzgruppe darf auf BUGA auftreten – mit kleinen Änderungen
Update vom 18. April, 8 Uhr: Aufatmen im Eklat um die Seniorinnen-Tanzgruppe von Mannheim! Wie aus einem Bericht des Mannheimer Morgen hervorgeht, gibt es endlich Einigung im ‚Prozess‘ um das Kostüm-Verbot auf der BUGA23. Demnach dürfen die Ladies alle drei geplanten Auftritte stattfinden lassen. Lediglich an drei Kostümen müsste noch gefeilt werden, heißt es im Bericht. Welche, müsste noch festgelegt werden.
Noch am Vorabend hatte sich OB-Anwärter Thorsten Riehle zu dem Fall geäußert: „Wer die Damen kennt weiß, dass ein Vorwurf kultureller Aneignung fernliegend ist“. Besonders toll: Die Auftritte der Damen sollen von der Freilichtbühne in der Spinelli-Parkschale auf die Hauptbühne der BUGA verlegt werden. Damit soll die große Bedeutung des Themas und des Engagements der ehrenamtlichen Seniorinnen unterstrichen werden, so der MM. „Zudem will die BUGA-Gesellschaft gemeinsam mit der AWO in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung den Konflikt aufarbeiten und ein ‚Mannheimer Modell‘ entwickeln, wie man konstruktiv mit interkulturellen Sensibilitäten in Zukunft umgehehen könnte“.

Seniorinnen dürfen auf BUGA nicht im Sombrero tanzen – Programmleiter äußert sich
Update vom 17. April, 17:05 Uhr: Die Kulturprogramm-Leitung der BUGA23 nimmt zu dem Vorfall auf Instagram Stellung. Dort heißt es, dass man nicht gewusst habe, wie die Kostüme aussehen, als das AWO-Ballett sich für das Programm auf der Ausstellung beworben habe. Weiter wird geschrieben, dass bei der Vorstellung der Kostüme wenige Tage zuvor „vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zur Sensibilität für kulturelle und religiöse Codierungen Bedenken an der Wirkung einiger Kostüme aufgekommen“ seien.
Mannheim: Kostüm-Frage bei AWO-Ballett – BUGA23 äußert sich
Die BUGA23 in Mannheim solle ein „Ort gesellschaftlicher Diskussion“ sein und es würden auch viele internationale Gäste empfangen. Das Kulturprogramm sei auf dieses Leitbild abgestimmt. Die Kulturprogramm-Leitung betont, dass der Auftritt des AWO-Balletts zu keiner Zeit verboten oder abgesagt worden wäre. Fabian Burstein, Leiter des BUGA23-Kulturprogramms, sagt dazu: „Wir bedauern es sehr, dass Irritationen entstanden sind.“ Es gehe nicht um Verbote, sondern um einen reflektierten Umgang mit kulturellen Codes.
SPD-Fraktionschef und Oberbürgermeisterkandidat Thorsten Riehle wirbt dafür, dass sich AWO-Ballett und BUGA-Gesellschaft auf einen Kompromiss einigen: „Wer die Damen kennt weiß, dass ein Vorwurf kultureller Aneignung fernliegend ist.“
Wie in einer Pressemeldung der SPD-Fraktion steht, habe Riehle bereits am Wochenende mit den Beteiligten gesprochen und auf ein Gespräch gedrängt, sodass die Situation entschärft und der Auftritt des AWO-Balletts stattfinden könne. „Dieses findet noch am Abend statt“, sagte Riehle weiter.
BUGA23: AWO-Ballett macht neuen Vorschlag
Wie auch der Mannheimer Morgen schreibt, wird es offenbar eine schnelle Einigung geben. AWO-Vorsitzender Alexander Manz und BUGA-Geschäftsfüher Michael Schnellbach wollen sich am Montagabend (17. April) treffen. In einem Schreiben an Schnellbach schlug Manz vor, dass das AWO-Ballett wie geplant in den Kostümen auftreten soll, dabei solle jedoch eine „gemeinsame Erklärung von AWO und BuGa zu Vielfalt und Offenheit“ verlesen werden.
Der Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt habe sich die AWO Mannheim mitsamt allen Gliederungen vollumfänglich angeschlossen und diese unterzeichnet, so Manz laut Mannheimer Morgen.
Seniorinnen dürfen auf BUGA nicht im Sombrero tanzen
Erstmeldung vom 17. April, 11 Uhr: Es ist DER Aufreger der vergangenen Tage. Wie aus einem Bericht des Mannheimer Morgen am Wochenende (Samstag, 15. April) bekannt wird, dürfen Seniorinnen auf der Mannheimer BUGA nicht in bestimmten Kostümen tanzen. Die Seniorinnen hatten sich anlässlich der BUGA23 ein ganz besonderes Programm einfallen lassen: „Weltreise“ sollte es heißen. Doch sechs der geplanten Kostüme werden nicht akzeptiert:
Seniorinnen dürfen auf Mannheimer BUGA nicht im Sombrero tanzen – diese Kostüme sind verboten
Die heiß diskutierte BUGA23 wurde am Freitag (14. April) endlich eröffnet – wenn auch noch etwas karg an der ein oder anderen Stelle. Trotzdem stürmten 14.500 Menschen am ersten Tag zur BUGA23 in Mannheim. Auch wenn sich viele Leute über das Event freuen, wird es aktuell doch von einem Fall überschattet:
Die Seniorinnen-Tanzgruppe des AWO-Ballett in Mannheim-Rheinau darf in bestimmten Kostümen nicht auftreten. Das geht aus einem Bericht des Mannheimer Morgen hervor. Demnach hätten die Seniorinnen ein Programm auf die Beine gestellt, das den Titel „Weltreise“ trägt. Sie hätten in verschiedenen Kostümen unterschiedlicher Völker auftreten sollen. Doch sechs der geplanten Kostüme werden verboten:

Kostüm-Verbot auf Mannheimer BUGA – Seniorinnen: „Fühle mich diskriminiert“
Spanier, Orientalen, Mexikaner, Kimono, Indien und Ägypter sind verboten. Das geht aus dem Bericht des Mannheimer Morgen hervor. Diese sechs Kostüme dürfen auf der BUGA23 nicht gezeigt werden. Ursprünglich war der Auftritt für Mittwoch (19. April, 15 Uhr) beim Seniorennachmittag geplant. Doch daraus wird jetzt wohl nichts. Die Damen sind unglaublich sauer:
„Wir dürfen sechs unserer Kostüme nicht zeigen“, sagt etwa Erika Schmaltz, Trainerin der Gruppe dem Mannheimer Morgen. „Ich wurde schnell abgekanzelt mit dem Argument, unsere Kostüme seien kulturelle Aneignung“, ergänzt ihre Co-Trainerin Marianne Nannig. „Als Seniorin, die einen Beitrag zur BUGA leisten möchte, fühle ich mich diskriminiert“, ergänzt die Trainerin.
Seniorinnen dürfen auf Mannheimer BUGA nicht im Sombrero tanzen: „Maßen wir uns nicht an“
Auf Facebook überschlagen sich die Kommentare derweil wegen des Falls. Eine Userin schreibt etwa: „Muß ich nicht verstehen! Armes Land.“ Ein anderer meint derweil: „Einfach nur LÄCHERLICH!“. Auf Facebook sind die Menschen der Meinung, dass die Kunstfreiheit ein „Grundrecht“ sei, „das dem Schutz künstlerischer Ausdrucksformen diene“. Die BUGA sei scheinbar noch nicht „reif“ für eine solche „Großveranstaltung“.
Die Seniorinnen sind derweil am Samstag (15. April) mit ihrem Programm beim Seniorenkaffee der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Volkshaus in Mannheim-Neckarau aufgetreten. Alexander Manz, Vorstand des AWO Kreisverband Mannheim e.V., sagt auf Anfrage von MANNHEIM24, dass er das Programm als sehr angenehm empfunden habe. Die Damen hätten sehr viel Herzblut in die Aktion gesteckt. „Eine kulturelle Aneignung maßen wir uns nicht an“, so der Vorstand auf Anfrage unserer Redaktion.
Kostüm-Verbot für Mannheimer Seniorinnen auf BUGA23 – Stellungnahme am frühen Montagnachmittag
Ob die Damen wie geplant am Mittwoch (19. April) auf der BUGA in Mannheim auftreten, bleibt bislang noch offen. Man arbeite an einem gemeinsamen Konzept, wie man das Programm trotzdem auf die Beine stellen kann. „Wir wollen mit unserem Programm sicherlich keine Stereotype bedienen. Unser Programm steht für Weltoffenheit, das alten Menschen eine Freude bereiten soll“, sagt Alexander Manz gegenüber MANNHEIM24.
Verantwortliche der BUGA23 in Mannheim waren auf Anfrage unserer Redaktion am Montagvormittag (17. April) zu erreichen. Demnach hieß es, eine offizielle Stellungnahme zur Situation käme noch am frühen Nachmittag des Montags. Aktuell sei man noch mit weiteren Terminen beschäftigt. Gegenüber dem Mannheimer Morgen sagte eine Sprecherin der BUGA23: „Wir haben einige Kostüme der Gruppe abgelehnt, bei denen der Eindruck entstehen könnte, es würden kulturelle und religiöse Stereotype zur Unterhaltung ausgeschlachtet werden“.
„Mexikaner als Menschen mit Sombrerohut oder klischeebesetzte asiatische Kostümierung – das sind Bilder, die wir nicht auf der Mannheimer Buga sehen“, so die Sprecherin gegenüber der Zeitung. Für einen ähnlichen Eklat sorgte 2022 die Mannheimer Mess mit ihren Buden und Fahrgeschäften: Hier wurden sexistische Darstellungen auf den Gebäuden angeprangert. (fas)