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Neue Flüchtlingsunterkunft in Mannheim – Halle wird für 200 Personen vorbereitet

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Von: Sarah Isele

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Mannheim - Die Stadt bereitet sich auf die Aufnahme von bis zu 2.000 Asylsuchenden im Jahr 2023 vor. Jetzt wird eine Halle in Friedrichsfeld für rund 200 Geflüchtete vorbereitet:

Update vom 8. Februar: Die Stadt Mannheim bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten vor. Damit die Stadt ihrer Aufnahmeverpflichtung kurzfristig nachkommen kann, müssen zur Unterbringung der geflüchteten Menschen Hallen aktiviert werden. In einem ersten Schritt wird die Stadt die Lilli-Gräber-Halle in Friedrichsfeld für die Unterbringung von rund 200 Personen herrichten.

Die Halle wurde ausgewählt, da sie aufgrund ihrer Lage außerhalb eines Schulgeländes, ihrer Bauart und ausreichend sanitärer Einrichtungen geeignet ist, um in größeren Einsatzlagen als Unterbringungsmöglichkeit zu dienen. Die Halle kann noch bis einschließlich 17. Februar von den Vereinen und Schulen genutzt werden. Die Stadt Mannheim steht mit dort trainierenden Sportvereinen und Schulen bereits in Kontakt.

Geflüchtete in Notunterkunft
Geflüchtete sind in einer zur Notunterkunft umfunktionierten Sporthalle untergebracht. (Symbolfoto) © Felix Kästle/dpa/Symbolbild

Die Nutzung der Halle für die Unterbringung von Geflüchtete ist auf sechs Monate konzipiert. Eine verbindliche Aussage, ob sie dann wieder für Schulen und Vereine freigegeben werden kann, ist zurzeit noch nicht möglich. Entscheidend wird sein, wie schnell ausreichend mittel- und langfristige Alternativen gefunden werden.

Bis zu 2.000 Personen – Stadt Mannheim bereitet Aufnahme weiterer Geflüchteter vor

Erstmeldung vom 31. Januar: Aufgrund einer Vorgabe des Ministeriums der Justiz und für Migration Baden-Württemberg bereitet sich die Quadratestadt auf die Aufnahme weiterer Asylsuchender vor. Aktuell wird bei der Stadt Mannheim von einer monatlichen Zuweisung von rund 100 bis 120 Geflüchteten beziehungsweise mit bis zu 2.000 Personen im gesamten Jahr gerechnet. Diese Quote richtet sich nach dem prozentualen Anteil Mannheims an der Gesamtbevölkerung des Landes.

Mannheim bereitet sich auf Asylsuchende vor: Zahl der Geflüchteten gestiegen

Vor dem Hintergrund der angespannten Unterbringungssituation strebt das Land Baden-Württemberg den weiteren Ausbau der Unterbringungskapazitäten auf allen Ebenen der Flüchtlingsaufnahme an. Auch soll, wenn erforderlich, die Schaffung von Notfallkapazitäten in öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Turnhallen nachgekommen werden, um die Aufnahmeverpflichtung zu erfüllen. Insgesamt sind 2022 rund 170.000 Menschen nach Baden-Württemberg geflüchtet. Dies sind deutlich mehr Menschen als 2015. Damals sind rund 101.000 Asylsuchende im Land verblieben.

2020 wurde der Betrieb der Landeserstaufnahmestelle in der Industrie-/Pyramidenstraße wegen anstehender Sanierungsarbeiten eingestellt. Ab Herbst 2020 erhielt Mannheim daher wieder Zuweisungen. Seit diesem Zeitpunkt hat Mannheim rund 800 kommunale Geflüchtete aufgenommen. Stand heute leben rund 950 Geflüchtete in kommunalen Unterkünften. Im Jahr 2022 waren die freien ehemaligen Bundeswehr-Wohnunterkünfte auf Franklin ein Segen, da hier bereits einige Ukraine-Geflüchtete unterkommen konnten.

Mannheim hat weit über Quote hinaus Geflüchtete aufgenommen

Ursprünglich war geplant, dass die Sanierungsarbeiten im Herbst 2022 abgeschlossen werden und die Landeserstaufnahmestelle wieder in Betrieb geht. Der Abschluss der Arbeiten verschiebt sich nach aktuellem Informationsstand frühestens auf Ende 2023.

Oberbürgermeister Peter Kurz erklärt in einer Pressemitteilung der Stadt: „Bislang konnten wir eine Unterbringung in Hallen abwenden. Um unserer Aufnahmeverpflichtung von Asylsuchenden sehr kurzfristig nachkommen zu können, hat das Land uns aufgefordert, die Unterbringung der Menschen durch die Aktivierung von Hallen sicherzustellen. Die Nutzung von Hallen zur Unterbringung von Geflüchteten ist in zahlreichen Kommunen in Baden-Württemberg und deutschlandweit bereits seit geraumer Zeit eine unvermeidbare Praxis.“

Mannheim bereitet sich auf Asylsuchende vor: Nutzung von Turnhallen unvermeidbar

Weiter führt der Oberbürgermeister aus: „Die Stadt arbeitet daran, Strukturen aufzubauen, um mittel- und langfristig andere Kapazitäten zur Unterbringung der Geflüchteten, die uns monatlich zugewiesen werden, zu schaffen.“ Nachdem die ersten im Januar zugewiesenen Asylbewerberinnen und -bewerber noch in bestehenden Unterkünften versorgt werden können, beginnt die Stadt Mannheim mit der Prüfung und Vorbereitung geeigneter Hallen zur kurzfristigen Unterbringung geflüchteter Menschen. Die Quote an Aufnahmen Asylsuchender, die Mannheim erfüllen muss, scheint beinahe utopisch, wenn man bedenkt, dass die Einwohnerzahl in Mannheim viel schneller wächst als gedacht.

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In einem ersten Schritt geht die Stadt von der Belegung von zwei Hallen aus. Sobald geeignete Hallen beansprucht werden, wird die Stadt darüber informieren und im engen Austausch mit möglicherweise tangierten Sportvereinen oder Schulen an Alternativlösungen- und angeboten arbeiten. Gleichzeitig erarbeitet die Stadt ein Unterbringungskonzept für Asylsuchende und Geflüchtete, damit mittel- und langfristig ausreichende Alternativen gefunden werden. (rah)

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