Die Bundesgartenschau findet vom 14. April bis zum 8. Oktober in Mannheim statt. Über zwei Millionen Besucher werden im Rahmen der BUGA23 in der Quadratestadt erwartet.
Gartenausstellungen haben inzwischen eine lange Tradition: Schon im Jahr 1869 findet die erste internationale Gartenausstellung in Deutschland statt, damals in Hamburg. Bald darauf folgen überall im Land zahlreiche Veranstaltungen dieser Art, meist mit eher regionalem Charakter. In den 1930er-Jahren wird diese Tradition bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs mit in größerem Rahmen organisierten Reichsgartenschauen fortgesetzt.
Die erste Gartenschau in der heutigen Bundesrepublik findet 1951 in Hannover statt. Seitdem wird die Bundesgartenschau in einem Turnus von zwei Jahren in wechselnden Städten veranstaltet. Alle zehn Jahre ist sie gleichzeitig auch Internationale Gartenausstellung (IGA). Die ersten 22 Schauen, inklusive der fünf internationalen Ausstellungen in diesem Zeitraum, koordiniert der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) Weil Vergabe und Durchführung der Gartenschauen immer aufwändiger werden, gründet der ZVG zusammen mit dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. und dem Bund deutscher Baumschulen 1993 die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH, die seither diese Aufgabe übernimmt. Die Schirmherrschaft einer Bundesgartenschau wird immer vom amtierenden Bundespräsidenten übernommen.
„Wir sind BUGA“ – Bundesgartenschau zum zweiten Mal in Mannheim
1975 kommt die BUGA zum ersten Mal nach Mannheim. Als Ausstellungsorte werden der Herzogenriedpark und der Luisenpark auserkoren und aufwändig um- und ausgebaut. Mit dem „Aerobus“ verbindet seinerzeit sogar eine eigens gebaute, knapp 2,8 Kilometer lange Seilbahn die beiden Parks miteinander.
Im Februar 2013 beschließt der Mannheimer Gemeinderat eine Bewerbung um die erneute Ausrichtung 2023, die schon im März eingereicht wird. Oberbürgermeister Peter Kurz unterstreicht in der Sitzung, dass die Schau ein Motor für die gesamte Stadtentwicklung Mannheims sei: „Wir haben hier die Chance die Stadtstruktur und somit die Lebensqualität in unserer Stadt nachhaltig zu verbessern“, so Kurz damals. Nach Protesten aus der Bevölkerung beraumt der Gemeinderat für den 22. September 2013 einen Bürgerentscheid an, der die erforderliche Beteiligung erreicht und die Bewerbung mit knappe 50,7 Prozent der abgegebenen Stimmen befürwortet. Im Folgejahr wird die Mannheimer Bundesgartenschaugesellschaft gegründet und mit der Planung beauftragt.
Am 10. Oktober 2021, dem Ausstellungsende der letzten Bundesgartenschau in Erfurt, reist Oberbürgermeister Peter Kurz in die thüringische Landeshauptstadt und bekommt dort von seinem Amtskollegen Andreas Bausewein zur „Staffelübergabe“ symbolisch Blumen überreicht. Zurück in Mannheim wird die Fahne der BUGA23 unter dem Motto „Wir sind BUGA“ am Rathaus gehisst – seit dem 11. Oktober 2021 ist Mannheim nun offizielle Gastgeberstadt der Bundesgartenschau.
BUGA23 in Mannheim – Seilbahn verbindet die Schauplätze Luisenpark und Spinelli-Park
Auch die BUGA23 in Mannheim wird auf zwei Ausstellungsflächen stattfinden: Zum einen auf der Konversionsfläche der ehemaligen Spinelli-Kaserne zwischen den Stadtteilen Feudenheim und Käfertal – zum anderen wieder im Luisenpark, der auch 1975 schon Teil der Ausstellung war.
Einst von der deutschen Wehrmacht als Pionierkaserne und nach dem Zweiten Weltkrieg von den US-amerikanischen Streitkräften als Lager genutzt, erstreckt sich der Spinelli-Park vom Aubuckel bis zum Mannheimer Stadtteil Käfertal. Die BUGA23 auf dem einstigen Militärgelände ist Teil des Grünzugs Nordost, der vom Luisenpark über den Neckar hinweg bis zu den Vogelstangseen reicht. Ziel ist es, die großen Kasernenflächen rückzubauen und zu einem durchgehenden Grünzug zu verbinden, der das Mikroklima und die Frischluftzufuhr in den umliegenden Stadtteilen nachhaltig verbessert.
Schon 2018/19 werden erste konkrete Konzepte für die BUGA 23 auf dem Spinelli-Gelände erarbeitet, gebaut wird seit 2020. Auf dem Außengelände entstehen unterschiedliche Zukunftsgärten, die die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele künstlerisch repräsentieren. Auch Beiträge zu den aktuellen Ausstellungen zu den vier Leitthemen sind hier verortet: Klima, erneuerbare Energien, Umwelt sowie Nahrungssicherung.
Im Luisenpark entsteht derweil eine neue Parkmitte: Neben dem Pfanzenschauhaus wird ein neuer Gebäudekomplex in organischen Formen errichtet, der den Besucherbereich um circa 3.000 Quadratmeter erweitert. Bis zur BUGA 23 errichtet werden dort unter anderem eine begehbare Unterwasserwelt und ein „Südamerika-Haus“.
Und auch 2023 wird eine Seilbahn die beiden Ausstellungsgelände miteinander verbinden. Rund 2 Kilometer lang, ausgestattet mit 64 Kabinen wird sie ausschließlich mit Ökostrom betrieben, die Fahrtzeit etwa 7 bis 8 Minuten betragen. Bis zu 2.800 Besucherinnen und Besucher können so pro Stunde in jede Richtung über den Neckar von Park zu Park schweben.
BUGA23 in Mannheim: Ticket-Vorverkauf genau ein Jahr vor Start
Am 14. April 2022, also genau ein Jahr vor dem Start der BUGA23 in Mannheim, begann der Vorverkauf der Eintrittskarten. Eine Dauerkarte kostet Erwachsene 130 Euro, außerhalb des Vorverkaufs sollen die Tickets dann 145 Euro kosten.
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