Extreme Hitze in Mannheim: Wird jetzt das Wasser knapp?
Mannheim - Extrem-Temperaturen machen uns ernsthaft zu schaffen. Und sie stellen uns auch vor ganz handfeste Probleme: Es stellt sich zwingend die Frage, ob nicht bald das Wasser knapp werden könnte.
Zwischen Mannheim im schönen Baden und dem italienischen Neapel liegen – Luftlinie – rund 1.400 Kilometer. Keine Strecke, die man sich mal eben zu Fuß erwandert. Die Temperaturen in beiden Städten dürften sich aktuell nur marginal unterscheiden, aber darum geht es gar nicht. Die Entfernung Mannheim-Neapel soll hier nur als Veranschaulichung dienen: 1.400 Kilometer – das ist nämlich in etwa auch die Länge des Wasserleitungsnetzes in Mannheim. Direkt um und unter uns.
Stadt | Mannheim (Baden-Württemberg) |
Fläche | 145 km² |
Bevölkerung | 309.721 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Oberbürgermeister | Dr. Peter Kurz |
Hitzewelle in Mannheim: „Wasserversorgung jederzeit gesichert“
Und um dieses Leitungsnetz geht es. Denn darum sorgen sich die Menschen aktuell. Anhaltende Temperaturen jenseits der 30 Grad mögen bald in die Sommerferien startende Schüler verzücken, stellen uns aber vor handfeste Probleme. Denn bei der Hitze schnellt vor allem eines nach oben: der Wasserverbrauch. Und nach dem ohnehin schon heißen Juli droht der August womöglich noch wärmer – und trockener – zu werden. Wegen gefährlich hoher Ozonwerte erstellte die Stadt Mannheim inzwischen gar eigens einen Hitze-Aktionsplan. Keine schlechte Idee. Aber: Reicht auch unser Wasser?
Die gute Nachricht vorweg, die Antwort lautet: ja. Sagt zumindest die MVV, Betreiberin des Mannheimer Leitungsnetzes. Die sorgte mit Preiserhöhungen bei Gas und Strom erst kürzlich zwar bei Kunden für gewissen Unmut, kann beim Thema Wasser aber beschwichtigen. Höhere Temperaturen bedeuteten natürlich steigenden Wasserverbrauch – es wird mehr geduscht, gewaschen, bewässert – die Wasserversorgung aber sei auch bei Hitze und Trockenheit jederzeit gesichert. „Die MVV-Wasserwerke verfügen über genügend Reserven“, sagt Claudia Harms, Gruppenleiterin Wasserwerke.

Mannheim: Grundwasser-Reservoirs der Oberrheinischen Tiefebene
90 Millionen Liter Wasser, das sind die Höchstmengen, die aktuell selbst bei großer Hitze aus den Leitungen Mannheims fließen. Ausgelegt sei das Netz aber für Spitzenmengen von bis zu 120 Millionen Litern, so Harms. Sorgen machen muss sich also in der Quadratestadt erstmal niemand. Und das, obwohl der gemeine Mannheimer durchaus nicht zimperlich ist beim Wasserverbrauch: Mit ca. 138 Litern täglich liegt er nämlich immerhin gute 10 Liter über dem Bundesschnitt.
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Ein Grund für die gesicherte Versorgung ist unter anderem die Lage Mannheims, denn das Wasser in der Region stammt ausschließlich aus dem riesigen Grundwasser-Reservoir der Oberrheinischen Tiefebene. In drei Wasserwerken – nämlich Rheinau, Käfertal und Schwetzinger Hardt – wird es gefördert und für rund 370.000 Menschen in Mannheim und Umgebung aufbereitet. Übrigens ist das Wasser aus der Leitung grundsätzlich bedenkenlos trinkbar. Tatsächlich ist das Mannheimer Wasser sogar besser, als die Trinkwasserverordnung es verlangt. (mko)