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Besorgniserregende Umfrage – Mannheimer haben immer mehr Angst vor Kriminalität

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Von: Peter Kiefer

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Mannheim - Die Stadt befragte rund 26.000 Bürger zu ihrem Sicherheitsempfinden. Alarmierendes Ergebnis: Die Furcht der Menschen vor Kriminalität ist größer geworden.

Wie sicher fühlst Du dich in Mannheim? Wurdest Du das auch gefragt? Hintergrund: Insgesamt 26.000 zufällig ausgewählte Bewohner der Quadratestadt ab 14 Jahren wurden schriftlich und online zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt.

StadtMannheim
BundeslandBaden-Württemberg
Einwohnerzahl311.831 (31. Dez. 2021)
OberbürgermeisterDr. Peter Kurz (SPD)

26.000 Mannheimer nach ihrem Sicherheitsempfinden befragt

Bereits zum vierten Mal befragte die Stadt Mannheim ihre Bürger zu deren Sicherheitsempfinden. 26.000 Personen wurden dazu im vergangenen Dezember angeschrieben, um an der aktuellen Sicherheitsbefragung teilzunehmen. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Die zentrale Erkenntnis: Die Vielzahl an direkt aufeinanderfolgenden bzw. sich teilweise überlappenden Krisen beeinflussen die subjektive Sicherheitslage in Mannheim und sorgen für eine leicht gestiegene Furcht vor Kriminalität. Die Lebensqualität wird aber weiterhin mit gut oder befriedigend bewertet. Aus den Erkenntnissen der diesmal fast ausschließlich online durchgeführten Befragung sollen nun kriminalpräventive Maßnahmen entwickelt werden.

Die Mittelstraße in der Mannheimer Neckarstadt-West ist immer wieder Schauplatz von Verbrechen. (Archivfoto)
Die Mittelstraße in der Mannheimer Neckarstadt-West ist immer wieder Schauplatz von Verbrechen. (Archivfoto) © MANNHEIM24/PR-Video/Priebe

Angst vor Kriminalität in Mannheim gestiegen

„Die Sicherheitsbefragung ist ein wichtiger Baustein unserer Mannheimer Sicherheitsarchitektur. Um in Zukunft die Auswirkungen von weiteren Krisen möglichst gering zu halten, müssen wir als Stadtgesellschaft unsere Resilienz stärken. Das haben uns die Ergebnisse hinsichtlich der Kriminalitätsfurcht deutlich gezeigt“, so Erster Bürgermeister, Sicherheitsdezernent und OB-Kandidat Christian Specht (CDU).

Gleichzeitig würden der Stadt diese Ergebnisse auch dabei helfen, die richtigen Ansatzpunkte für weitere Maßnahmen zu finden, so Specht.

Bürger in Neckarstadt-West und Jungbusch haben am meisten Angst

Im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2020 ist die Kriminalitätsfurcht in Mannheim leicht gestiegen, was maßgeblich auf die vielfältigen Krisenerfahrungen der jüngeren Vergangenheit zurückzuführen ist. Erfreulich ist hingegen die Situation in den Stadtteilen, denen in vergangenen Befragungen eine erhöhte Kriminalitätsfurcht zugeschrieben wurde.

So nannten in der Befragung von 2020 noch 65 Prozent der Befragten den Stadtbezirk Neckarstadt-West als Gegend, in der sie sich fürchten würden – dieser Anteil hat sich auf 50 Prozent reduziert. Eine ZDF-Reportage über das „Problemviertel“ Neckarstadt hatte im Sommer 2020 für mächtig Wirbel gesorgt. Auch die Wahrnehmung im Jungbusch hat sich verbessert (von 60 Prozent auf 48 Prozent).

Bei den im Rahmen der Befragung erfassten Viktimisierungsraten ist ein positiver Trend zu verzeichnen. Lediglich der Telefonbetrug hat deutlich zugenommen. In diesem Zusammenhang positiv zu bewerten ist jedoch, dass Fälle von Betrug mittlerweile häufiger angezeigt werden. Die subjektive Bedeutung der meisten Incivilities (subjektive Störungen der normativen Ordnung) hat in den vergangenen beiden Jahren abgenommen. Die Wahrnehmung von Schmutz und Müll sowie Respektlosigkeit hat hingegen an Bedeutung gewonnen.

Neue Schwerpunktthemen abgefragt

Schwerpunktthemen waren in dieser Befragungsrunde das Sicherheitsgefühl von Frauen und LSBTI-Menschen, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sowie der Videoschutz in Mannheim.

Nach Sicherheitsbefragung – so geht es jetzt weiter

In den vergleichsweise deutlicher von Kriminalitätsfurcht betroffenen Stadtquartieren Neckarstadt-West, Innenstadt und Jungbusch werden auch künftig „Runde Tische“ durchgeführt, um Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und zur Steigerung des Sicherheitsempfindens zu besprechen und auf den Weg zu bringen.

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Auch stadtweite Maßnahmen unter anderem zum Abbau von Respektlosigkeit oder zur Verbesserung der ästhetischen Situation durch Beseitigung von Schmutz und Müll werden nun mit den betroffenen Fachverwaltungen und städtischen Netzwerkpartnern sowie der Polizei beraten, ergänzt und gegebenenfalls weiterentwickelt. Das vollständige Gutachten findest Du online unter www.mannheim.de/sicherheitsbefragung. (pek mit PM)

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