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Umsatzrückgang und Job-Abbau bei Ludwigshafener Chemie-Riese – BASF vor China-Krise?

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Von: Peter Kiefer

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Ludwigshafen - Bei der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung von Chemie-Riese BASF wurden die Aktionäre über Dinge wie Geschäftszahlen, Job-Abbau und Dividende informiert:

Nicht nur die Aktionäre des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, sondern die gesamte Wirtschaftsbranche schaut am Donnerstag (27. April) auf die Hauptversammlung des Global Players im Kongresszentrum Rosengarten (Mannheim). Ab 10 Uhr werden Aussagen des Managements zum geplanten Stellenabbau im Konzern und zur weiteren Geschäftsentwicklung erwartet. Werden die scharf kritisierten China-Geschäfte der BASF thematisiert?

BASF macht trotz Umsatzrückgang noch immer Gewinn

Der Ludwigshafener Chemie-Riese plant, unter dem Strich weltweit 2.600 Stellen zu streichen. Fast zwei Drittel davon sollen auf Deutschland entfallen – auch 700 Stellen im Stammwerk Ludwigshafen sind betroffen. Am Tag des Aktionärstreffen will BASF auch die finalen Zahlen zum 1. Quartal veröffentlichen.

Der Chemiekonzern musste in den ersten 3 Monaten des Jahres nach vorläufigen Angaben einen deutlich Umsatzrückgang verbuchen. Im 1. Quartal sackten Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft kräftig ab. So lag der Erlös mit rund 20 Milliarden Euro mehr als 13 Prozent unter dem Vorjahr. Auch der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) ging im Jahresvergleich nach unten – um fast ein Drittel auf gut 1,9 Milliarden Euro.

BASF - Martin Brudermüller
Der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Brudermüller. (Archivfoto) © Uwe Anspach/dpa

BASF-Boss: „BASF besser ins Jahr gestartet als von Analysten erwartet“

Der Gewinn nach Steuern legte dagegen unterm Strich zu – um rund 28 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Das lag jedoch an einem Sondereffekt: BASF hatte im Vorjahr eine milliardenschwere Abschreibung auf seine Mehrheitsbeteiligung an Wintershall Dea wegen des Rückzugs aus dem Russland-Geschäft vorgenommen, was das Ergebnis nach unten gezogen hatte.

„BASF ist besser in das Jahr gestartet als von Analysten erwartet. Und dies in einem stagnierenden und schwierigen konjunkturellen Umfeld“, sagte Konzernchef Martin Brudermüller vor der Hauptversammlung. Der Topmanager hatte noch im Februar vor einer Energiekrise für die gesamte deutsche Wirtschaft gewarnt.

BASF-Chef prognostiziert Umsatz von 84 bis 87 Milliarden Euro

Als Prognose für das laufende Geschäftsjahr hat Vorstandschef Dr. Martin Brudermüller Umsätze von 84 bis 87 Milliarden Euro in Aussicht gestellt – nach 87 Milliarden im Vorjahr. Heißt: Selbst im besten Fall wird lediglich das Vorjahresergebnis erreicht. Beim bereinigten operativen Ergebnis rechnet das Management mit 4,8 bis 5,4 Milliarden Euro. Das wäre bis zu 30 Prozent weniger als im Vorjahr.

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Trotz eines Verlusts im vergangenen Jahr will BASF genauso viel Geld an die Aktionäre ausschütten wie für 2021. Geplant ist eine Dividende von 3,40 Euro je Aktie. (pek mit dpa)

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