Corona-Impfung: Kimmich hat Bedenken wegen Langzeit-Nebenwirkungen – Immunologe erklärt, ob Angst berechtigt ist

Corona-Impfstoffe sind noch nicht lange auf dem Markt, gelten aber als sicher. Ob mögliche Spätfolgen der Impfung auftreten können, erklärt Professor Carsten Watzl.
Impfstoffe landen nicht ohne eingehende Prüfung auf dem europäischen Markt. Sie müssen – wie andere Arzneimittel auch – durch repräsentative Studien auf Wirksamkeit und Sicherheit geprüft werden. Erst wenn diese erfolgreich durchlaufen sind und die Ergebnisse zeigen, dass der Nutzen eindeutig die Risiken überwiegt, dürfen Medikamente und Impfstoffe verschrieben und verabreicht werden. Die in Europa zugelassenen Corona-Impfstoffe* von Biontech*, Moderna, Johnson & Johnson und Astrazeneca haben sich in drei klinischen Phasen als wirkungsvoll und sicher erwiesen, heißt es etwa vonseiten des Robert Koch-Instituts, der biomedizinischen Leitforschungseinrichtung der deutschen Bundesregierung.
Impfstoff-Entwicklung: Diese drei Phasen müssen vor der Marktreife erfolgreich durchlaufen werden
Phase I: Die Verträglichkeit eines Impfstoffs und seine Fähigkeit, eine Immunabwehrreaktion hervorzurufen, wird an maximal 100 gesunden Freiwilligen getestet.
Phase II: Die Verträglichkeit und die Immunabwehrreaktion werden an mehreren hundert Freiwilligen erprobt. Auch die richtige Dosis wird hier ermittelt.
Phase III: Mehrere tausend bis mehrere zehntausend Freiwillige werden geimpft. Die Studienleiter erforschen, ob der Impfstoff gegen eine Infektion schützt und welche möglichen Nebenwirkungen auftreten.
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Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Corona-Impfung Kindern ab zwölf Jahren, Schwangeren und Erwachsenen, die nicht unter einer Krankheit leiden, die gegen eine Impfung spricht. Wer letzteres vermutet, sollte mit seinem behandelnden Arzt abklären, inwiefern eine Corona-Impfung sinnvoll ist. Generell gelte dem RKI zufolge allerdings: „Die COVID-19-Impfung trägt bedeutend zur Eindämmung der Pandemie bei!“. Dennoch gibt es viele Menschen, die noch Bedenken hinsichtlich der Impfung hegen. So etwa FC-Bayern-Spieler Joshua Kimmich. Er sei noch ungeimpft, weil er „persönlich noch ein paar Bedenken“ habe, wie Deutschlandfunk berichtete. Fehlende Langzeitstudien hätten ihn veranlasst, sich noch nicht impfen zu lassen, heißt es weiter.
Nebenwirkungen erst nach Jahren? Nicht möglich laut Immunologe Watzl
Doch wie groß ist die Gefahr einzuschätzen, dass man Jahre nach der Impfung mit gesundheitlichen Schäden rechnen muss? Professor Carsten Watzl, Professor für Immunologie an der Universität Dortmund, verweist ntv.de zufolge darauf, dass Nebenwirkungen einer Impfung immer innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten. „Danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist aus dem Körper verschwunden. Was offensichtlich viele Menschen unter Langzeitfolgen verstehen, nämlich dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten“, wird der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie von ntv.de zitiert. (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.