Richtige Lagerung: Woran erkennt man, ob Olivenöl, Sonnenblumenöl & Co. abgelaufen sind?
Wie lange ist Olivenöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl und Co. noch genießbar, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist?
Zum Kochen, Braten, Backen und Frittieren legen sich viele Menschen gerne einen kleinen Vorrat an verschiedenen Ölen an. Auch zum Einlegen können Sie Speiseöl verwenden. Zudem kann Butter in gewissen Fällen durch Öl ersetzt werden. Achten Sie nur darauf, dass Ihr Ölvorrat nicht verdirbt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist ein guter Richtwert, um sich prinzipiell zu orientieren, ob Lebensmittel noch haltbar sind. Mehr aber auch nicht. Haben Produkte das MHD überschritten, bedeutet das nämlich noch lange nicht, dass Sie sie wegwerfen müssen. Insbesondere für Speiseöle wie Sonnenblumenöl, Rapsöl, Olivenöl, Kokosöl und Co., die Sie in Krisenzeiten vorrätig haben sollten, gelten andere wichtige Maßstäbe.
Außerdem muss das Öl auch nicht zwingend sofort entsorgt werden, wenn man es nicht mehr verzehren kann. Wie lange Speiseöl ungeöffnet und geöffnet noch haltbar ist, woran Sie verdorbenes Öl erkennen und wofür Sie abgelaufenes Olivenöl, Rapsöl, Leinenöl und Co. noch verwenden können, erfahren Sie im Folgenden.
Ökotest: So lange ist Speiseöl geöffnet bzw. ungeöffnet haltbar
Einem Bericht von Ökotest zufolge sind Speiseöle ungeöffnet mindestens ein halbes und höchstens zwei Jahre haltbar – je nach Herstellungsart wie zum Beispiel kaltgepresst oder raffiniert und Frucht, aus der das Öl gepresst wurde. Ziehen Sie das MHD als unteren Richtwert heran, sofern das Speiseöl lichtgeschützt und kühl gelagert wurde.

Wurde das Öl bereits geöffnet, hält es sich zwischen drei und zwölf Monaten. Oxidationsprozesse sind dem Bericht von Ökotest nach dafür verantwortlich, dass Speiseöle ranzig, also ungenießbar werden, und sich gegebenenfalls sogar Schimmel oder Bakterien bilden.
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Speiseöl richtig lagern: Woran erkennt man, dass Öl schlecht ist?
Verlassen Sie sich bei Lebensmitteln wie zum Beispiel Öl nicht nur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern auf Ihren Geruchssinn bzw. Geschmackssinn, empfiehlt Ökotest. Riecht Öl säuerlich oder muffig oder sieht es anders aus als sonst, sollten Sie vorsichtig sein. Verzehr von ranzigem Öl kann beispielsweise Verdauungsprobleme verursachen. Es gilt dem Bericht zufolge jedoch eine Ausnahme: Beispielsweise Olivenöl kann mit der Zeit Flocken oder Schlieren bilden. Dabei handelt es sich aber um einen natürlichen Prozess, bei dem sich Pflanzenteile absetzen. Riecht und schmeckt das Öl ansonsten normal, brauchen Sie sich nicht zu sorgen.
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Abgelaufenes Öl nicht wegwerfen: Dafür können Sie verdorbenes Speiseöl noch verwenden
Ist Speiseöl abgelaufen bzw. ungenießbar, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Einem Bericht von Smarticular.net zufolge können Sie Öle im Haushalt gut weiterverwenden, beispielsweise zur Politur oder Reinigung:
- Holz: Sogenannte trocknenden Pflanzenöle, wie beispielsweise Leinöl oder Walnussöl, können Sie für die Pflege von Schneidebrettern, Messergriffen oder Holzmöbeln verwenden. Auch zum Polieren von Echtholzböden wie Parkett oder aber Linoleumböden eignen sich abgelaufene trocknende Speiseöle.
- Leder: Nichttrocknende Öle wie zum Beispiel Olivenöl oder Kokosöl können für die Lederpflege bei Handtaschen oder Schuhen genutzt werden.
- Seife/Waschmittel: Aus nicht mehr essbarem Rapsöl oder verdorbenem Olivenöl können Sie Kernseife herstellen, die Sie als Waschmittel oder Reiniger benutzen können.
- Ölkerzen: Sie können aus übriggebliebenen Speiseöl auch Kerzen, wie beispielsweise Schwimmlichter oder Duftkerzen herstellen.
Müssen Sie Öl dennoch entsorgen, sollten Sie es nicht einfach in die Toilette kippen, denn Öl im Abwasser lockt Ratten an und Rohre können verstopfen. Verschließen Sie es stattdessen gut und entsorgen Sie es im Restmüll.