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Freitag bundesweiter Warnstreik – Bahngewerkschaft EVG stellt Deutschland aufs Abstellgleis 

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Von: Peter Kiefer

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Baden-Württemberg - Die mächtige Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kündigt für Freitag (21. April) einen großen Warnstreik an. Was das für Millionen Fahrgäste bedeutet:

Und sie tun es schon wieder! Am Freitag (21. April) müssen Pendler und Reisende im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn ganz stark sein – und sich nach alternativen Fortbewegungsmitteln umschauen. Grund: Die Bahn und andere Verkehrsunternehmen haben zu einem mehrstündigen Warnstreik aufgerufen und legen somit den Verkehr in Deutschland und somit auch in Baden-Württemberg lahm, wie MANNHEIM24 berichtet!

Stundenlanger Warnstreik im Fern- und Regionalverkehr am 21. April

Dadurch müssen sich Millionen Passagiere am Freitag erneut auf weitreichende Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn einstellen, weil die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat im laufenden Tarifstreit der Bahnbranche zu dem Warnstreiks aufgerufen hat.

Heißt im Klartext: Zwischen 3 Uhr am Freitagmorgen und 11 Uhr am Vormittag sollen die Beschäftigten in sämtlichen Bahnbetrieben, in denen verhandelt wird, die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Mittwoch (19. April) mitteilte.

„Setzen ein deutliches Zeichen“ – Gewerkschaft EVG zeigt sich entschlossen

„Wir setzen ein deutliches Zeichen, dass wir nicht die Fahrgäste sondern die Unternehmen treffen wollen, indem wir diesmal zu einem zeitlich befristeten Warnstreik in den frühen Morgenstunden aufrufen“, teilte EVG-Vorstandsmitglied Cosima Ingenschay mit. Gleichwohl dürfte insbesondere der Fernverkehr der Deutschen Bahn den ganzen Tag über weitgehend zum Erliegen kommen, weil die Züge am Morgen nicht auf die Strecke gebracht werden können.

Die EVG setzt an diesem Mittwoch ihre Verhandlungen mit dem Eisenbahn-Unternehmen Transdev fort. In der kommenden Woche sollen die Gespräche auch bei der Deutschen Bahn weiter gehen, die besonders im Fokus steht. Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Verhandlungen mit der Branche für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft in zweiter Runde nach und nach mit rund 50 Eisenbahn-Unternehmen.

Einen ersten Warnstreik hatte die EVG bereits Ende März gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi organisiert. Damals lag nicht nur der Regional- und Fernverkehr auf der Schiene, sondern auch der Luft- und Wasserverkehr still. Verdi verhandelt derzeit mit Bund und Kommunen über mehr Geld für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Tarifstreit im öffentlichen Dienst – Schlichter schlagen Lösung vor

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben unabhängige Schlichter am vergangenen Wochenende eine Lösung vorgeschlagen. Dieser sieht zunächst einen steuer- und abgabefreien Inflationsausgleich in mehreren Stufen von insgesamt 3.000 Euro vor. Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschließend ein Lohnplus von 5,5 Prozent geben.

Die Bahn hatte zuletzt deutlich gemacht, dass sie einen Kompromiss in dieser Höhe auch für die Bahnbranche für denkbar hält. So könne man in der nächsten Verhandlungsrunde am 25. April in Fulda schnell zu einem Abschluss kommen, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Die EVG wiederum hat eine solche Tariflösung für die eigene Branche umgehend abgelehnt. (pek/dpa)

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