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Mildes Wetter im Winter: Droht dieses Jahr eine Stechmücken-Plage?

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Von: Tobias Becker

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Die Temperaturen in diesem Winter sind deutlich zu warm und schon im Januar soll es Hochwasser in Baden-Württemberg geben. Droht nun ein heftiger Stechmücken-Sommer 2023?

Das milde Wetter in Heilbronn und Baden-Württemberg sorgt weiter für Aufregung. Nicht nur Schnee- und Winterfans wundern sich und hoffen, auf ein Comeback des Winters. Wer zum Jahreswechsel Schnaken und Stechmücken in der Wohnung hatte, blickt sicher sorgenvoll auf das Frühjahr und den Sommer. Gibt es 2023 eine Mückenplage in Baden-Württemberg?

Mückenplage 2023 möglich? Saison startet eigentlich erst im März, aber...

Es summt und schwirrt – und sticht. Zwar gibt es hilfreiche Tipps gegen Stechmücken, aber allzu oft ärgert man sich dann doch über den lästigen Juckreiz nach einem Stich. Der milde Winter lässt nun darauf schließen, dass es in 2023 viele Mücken geben wird. Zumal ja sogar zum Start ins neue Jahr die Mücken herumgeflogen sind, obwohl laut Mücken-Expertin Xenia Augsten gegenüber echo24.de erklärt, dass die Stechmückensaison erst später startet.

Die Pressesprecherin und Biologin von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) in Speyer (Rheinland-Pfalz) erklärt: „Grundsätzlich kann man sagen, dass Ende März/Anfang April die Stechmückensaison startet. Es gibt aber auch einige Stechmücken, welche als vollentwickeltes Fluginsekt bei uns überwintern.“ Das Besondere an diese Arten: Es sind Weibchen, die erst im Herbst begattet wurden.

Diese Arten halten sich dann gerne im Keller oder in Treppenhäusern auf und sehen durchaus den üblichen Stechmücken ähnlich, werden aber Stelzmücken oder Wintermücken genannt. Der große Vorteil: Die beiden Mücken stechen nicht. Doch sorgt der milde Winter nun auch dafür, dass mehr Stechmücken überwintern?

Wetter im Frühjahr und Sommer entscheidend für Stechmücken-Jahr

Das Wetter spielt eine große Rolle – aber noch nicht jetzt. Zwar können winterliche Temperaturen über mehrere Tage hinweg, die Mücken dezimieren. Aber: Viel wichtiger ist das Wetter im Frühjahr und Sommer. Vor allem aber der Niederschlag in der Zeit – Xenia Augsten: „Alle Stechmücken sind für ihre Entwicklung auf Wasser angewiesen, sollte uns also ein nasser Sommer bevorstehen, gäbe es in Gärten und Wäldern viele Brutmöglichkeiten.“

Eine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes.
Stechmücken sind für viele Menschen „lästige Blutsauger“. © Patrick Pleul/dpa

Heißt gleichzeitig, dass es weniger Stechmücken gibt, die auch gefährliche Krankheiten übertragen können, wenn das Jahr trocken bleibt. Es gibt sogar Mücken, die auf Hochwasser angewiesen sind. Dazu zählen die Auwald-Stechmücken. Aber obwohl Wetter-Experten bereits im Januar viel Regen und Hochwasser-Gefahr für Baden-Württemberg erwarten, ist es für diese Art der Mücken noch zu früh.

Stechmücken-Eier überwintern – Temperatur und Tageslänge wichtig

„Die Niederschläge und das aktuell auf uns zukommende Hochwasser werden keinen Einfluss auf die Stechmückenpopulation haben“, erklärt die Biologin gegenüber echo24.de. Der Grund: Es ist noch zu kalt, trotz des milden Winters. Zwar liegen die Eier der Auwald-Stechmücke bereits „im feuchten Boden der Überschwemmungszonen“, aber die Temperatur ist noch zu gering für die Larven.

Die schlüpfen bevorzugt erst ab einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 15 Grad. Weiterhin kommt auch die Tageslänge dazu. Die überwinternden Weibchen sind noch nicht voll aktiv und legen ihre Eier deshalb noch nicht ab.

InsektStechmücke
wissenschaftlicher NameCulicidae
weltweite Artenmehr als 3796
FamilieStechmücken

Viele Stechmücken im Sommer 2023? Milder Winter spielt kaum eine Rolle

Grundsätzlich spielt der Winter für Stechmücken laut KABS-Expertin Augsten nur eine „untergeordnete Rolle“. Hinzu kommt, dass der Winter kaum als solche bezeichnet werden kann, denn bis auf die kurze Kältewelle Anfang Dezember waren die Temperaturen meist hoch. Einzelne Wettermodelle haben die sibirische Kälte kommen sehen, auch in der zweiten Januar-Woche sollte Schnee möglich sein. Doch ein Winter-Comeback ist nicht in Sicht. Ob das Jahr 2023 also besonders schlimm wird, kann man erst im Frühjahr und Sommer sagen.

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