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Pforzheim: Mann stirbt nach Sturz auf Revier – keine Hinweise auf Polizeigewalt

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Von: Daniel Hagen

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Polizeipräsidium Pforzheim
Die Staatsanwaltschaft Pforzheim ermittelte wegen eines möglicherweise unnatürlichen Todesfalls. (Symbolfoto) © Uli Deck/dpa

Pforzheim - Ein Mann bricht in seiner Wohnung zusammen und stirbt. Ein paar Tage zuvor ist er bei einem Vorfall auf einem Polizeirevier gestürzt. Ermittlungen ergeben nun aber keinen Zusammenhang.

Update vom 10. Mai: Beim Tod eines 46-Jährigen nach einer Polizeikontrolle in Pforzheim gibt es keine Hinweise auf Polizeigewalt. Wie Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten, starb der Mann laut vorläufigem Obduktionsergebnis an Atemversagen aufgrund einer Lungenentzündung, möglicherweise in Kombination mit einer Sepsis.

„Die rechtsmedizinische Untersuchung ergab keine Hinweise auf eine todesursächliche Gewalteinwirkung durch Dritte“, heißt es in der Mitteilung. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Sturz des Betroffenen im Eingangsbereich eines Polizeireviers und dem Todesgeschehen sei nicht gegeben. Weitere Untersuchungen laufen. Mit dem endgültigen Obduktionsergebnis wird voraussichtlich in sechs bis acht Wochen gerechnet.

Pforzheim: Nach Sturz auf Polizeirevier – Mann stirbt plötzlich in seiner Wohnung

Erstmeldung vom 6. Mai: Wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilen, wird derzeit im Zusammenhang eines nicht natürlichen Todesfalls gegen das Polizeirevier Pforzheim-Nord ermittelt. Damit soll geklärt werden, wie ein 46-Jähriger gestorben ist. HEIDELBERG24 berichtet, was bislang zu dem Fall bekannt ist.

StadtPforzheim
BundeslandBaden-Württemberg
Fläche98,03 km²
Einwohner126.016 (31. Dez. 2020)
OberbürgermeisterPeter Boch (CDU)

Pforzheim: Mann stirbt in seiner Wohnung – Ursache noch unklar

Mittwochnacht (4. Mai) bricht ein 46-Jähriger in seiner Wohnung zusammen. Die Rettungskräfte machen sich sofort in die Durlacher Straße in Pforzheim auf und beginnen mit den Reanimationsmaßnahmen. Doch für den Mann kommt jede Hilfe zu spät und er stirbt. Bislang ist die Todesursache noch unklar.

Der Mann soll tagsüber noch im Krankenhaus gewesen sein, um sich wegen einer Erkrankung und nach einem Treppensturz untersuchen zu lassen. Obwohl die Ärzte ihn auf eine bestehende Lebensgefahr hingewiesen hätten, habe sich der 46-Jährige selbst aus der Klinik entlassen.

Polizei Pforzheim findet Betäubungsmittel bei Personenkontrolle

Nach ersten Ermittlungen und einem Gespräch mit der Lebensgefährtin stellt sich allerdings heraus, dass der Mann gar nicht eine Treppe hinuntergestürzt ist. Stattdessen soll er am 30. April auf dem Polizeirevier Pforzheim-Nord gestürzt sein, als mehrere Beamte ihn aus dem Gebäude gedrängt haben.

Auslöser der ganzen Situation ist laut der Lebensgefährtin eine Personenkontrolle am 29. April, bei der Beamte Betäubungsmittel bei dem 46-Jährigen gefunden und sichergestellt haben. Am Tag darauf soll der Mann auf das Revier gegangen sein, um die Herausgabe der beschlagnahmten Mittel zu fordern – was die Polizisten vor Ort aber abgelehnt haben.

Mann will Polizeirevier in Pforzheim nicht verlassen und stürzt

Da der 46-Jährige den Aufforderungen, das Revier zu verlassen, nicht nachkommt und auch einen ausgesprochenen Platzverweis ignoriert, soll er unter „Anwendung unmittelbaren Zwanges“ aus dem Gebäude „geschoben“ worden sein, wobei der Mann im Eingangsbereich stürzt. Ohne eine Verletzung anzugeben, verlässt der 46-Jährige das Revier in Pforzheim.

Nach dem Tod des Mannes hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, Zweigstelle Pforzheim, ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet, um zu schauen, ob der Anfangsverdacht einer Straftat besteht. Auch in Mannheim prüft das LKA in Zusammenarbeit mit der dortigen Staatsanwaltschaft, warum ein Mann nach einer Personenkontrolle gestorben ist.

LKA ermittelt: Mann in Pforzheim wegen Sturz oder Betäubungsmitteln gestorben?

Die bisherigen Ermittlungen in Pforzheim, bei der auch Ärzte des Krankenhauses befragt worden sind, zeigen, dass der 46-Jährige schon seit vielen Jahren abhängig von Suchtmitteln gewesen ist. Eine Obduktion soll zeigen, ob der Mann aufgrund seiner Suchtmittelerkrankung gestorben ist oder ob sein Tod etwas mit dem Sturz zu tun hat. (pol/dh)

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