Flüchtlings-Initiative „Nice to meet you“ auf Überholspur

Mannheim – „Wir machen einfach und es läuft.“ Skander Absi und das Team der „Nice to meet you“-Aktionen für Flüchtlinge können stolz auf das sein, was sie innerhalb weniger Wochen auf die Beine gestellt haben.
Fast 80 Menschen drängen sich am Montagabend in den kleinen Ladenraum in F7. Einen Tag zuvor stapelten sich hier noch die Reste einer großangelegten Spendensammelaktion, die „Nice to meet you“ am Samstag organisiert hat. Jetzt wird dort beim ersten offiziellen „Aktiven-Treffen“ der Initiative über neue Ideen und Verbesserungsvorschläge diskutiert.
Mehr als drei Lkw-Ladungen transportierte „Nice to meet you“ gemeinsam mit vielen Helfern am Samstag ins Benjamin Franklin Village, in die Landeserstaufnahmestelle in der Industriestraße und schließlich auch in das Hotel Atlanta nach Schwetzingen.
Dass durch die Spendenbereitschaft ein Stau auf der B38 verursacht wurde, zeigt, wie wichtig es in Zukunft sein wird, die Aktionen besser zu koordinieren. Kurz darauf entscheiden die Verantwortlichen, dass „Nice to meet you“ nicht mehr länger ein loser Zusammenschluss von engagierten Mannheimern bleiben soll.
Warum Verein?
Rund 80 Menschen kommen am Montagabend zum ersten „Aktiven-Treffen“.„Am Samstag haben wir einfach gemerkt, dass wir definitiv eine Organisationsstruktur brauchen,“ erklärt Absi seinen Zuhörern. Die Initiative wird in Kürze ein eingetragener Verein. Das erleichtere vor allem den Umgang mit Spenden und Finanzen. Aber auch für ihre Veranstaltungen, wie zum Beispiel die beiden großen Grillfeste an der Neckarwiese, sei es hilfreich eine rechtliche Grundlage als Veranstalter zu haben.

Die Grundsätze sind simpel: „Nice to meet you“ will Geflüchteten „auf Augenhöhe“ begegnen und ihnen einfach zeigen „Hey, hier sind wir – herzlich willkommen!“ findet der zukünftige ‚Vereinsvorstand‘ Skander Absi.
Deswegen stehen bei „Nice to meet you“ auch vor allem Freizeitaktionen im Vordergrund. „Wir wollen anderen Organisationen da keine Konkurrenz machen,“ – Deutschkurse beispielsweise seien bereits von „Teachers on the Road“ und dem „JUZ“ organisiert.
Begegnung auf Augenhöhe
Neben den tonnenweise Sachspenden, werden die Organisatoren seit Kurzem auch mit Anfragen von Helfern regelrecht überschüttet: Die Rhein-Neckar-Löwen zum Beispiel möchten Geflüchtete zu einem Heimspiel in die SAP Arena einladen, das Atlantis Kino habe angeboten, Kinovorführungen zu spendieren und ein Helfer erklärt beim Treffen am Montagabend, dass er einen Friseur kenne, der mit seinem Team in den Unterkünften Haare schneiden würde. Sogar eine App für in Mannheim angekommene Flüchtlinge könnte es schon bald geben!
Nebenbei läuft bei den Organisatoren aber schon die Planung für die nächsten Wochen. Ein weiteres Grillfest soll es aufgrund des Wetters voraussichtlich nicht geben. Am 17. Oktober ist aber bereits ein großes interkulturelles Fußballturnier angedacht. Im Winter könnte man einen Weihnachtsmarkt veranstalten. Mit der Gründung des Vereins und so vielen Unterstützern hinter sich, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Einfach machen – „und es läuft“ eben.
Für viele Geflüchtete sind solche Aktionen ein wahrer Lichtblick in einem Leben voller Unsicherheit. Flucht, Integration und eine neue Sprache sind eine echte Herausforderung, vor allem wenn die Integrationskurse ihr Ziel verfehlen und die Lehrinhalte nicht vermitteln können.
>>> Hier geht es zur Facebook-Seite von „Nice to meet you“
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